Wie kann ich mit einem Linux-Computer per Windows Remote-Desktop (RDP-Protokoll) auf den Desktop eines Windows-Computers zugreifen?

Man verwende das Linux-Programm rdesktop und das GNOME-Frontend grdesktop (unterstützt nativ das RDP-Protokoll der Windows XP Remoteunterstützung). Einrichtung:

  1. Unter »Systemsteuerung -> System -> Remote -> Remotedesktop« aktivieren: »Benutzern erlauben, eine Remotedesktopverbindung herzustellen.«. Remoteunterstützung zu aktivieren reicht hier nicht.
  2. Auf dem Windows-Rechner muss TCP-Port 3389 für eingehende Verbindungen geöffnet werden. Das erfordert ggf. eine Umkonfiguration des Routers und der Windows Firewall (wenn eingeschaltet; siehe Windows Sicherheitscenter). Achtung: »Remotedesktop« und »Remoteunterstützung« sind in der Windows Firewall zwei verschiedene Punkte die beide als »Ausnahmen« eingerichtet sein müssen! Man kann die Windows Firewall auch zeitweise ausschalten um sicherzustellen dass sie nicht die Ursache eines Problems ist.
  3. SeamlessRDP ( http://www.cendio.com/seamlessrdp/ ) wird nicht benötigt, es dient lediglich dazu Fenster einzeln zu erhalten statt den gesamten Desktop. (Was übrigens eine nette Idee zum Interfacing mit einer lokal laufenden virtuellen Maschine ist; siehe http://howtoforums.net/viewtopic.php?t=5 ). Achtung hierbei: http://ubuntuforums.org/showpost.php?p=1362687&postcount=35
  4. Remote Desktop Verbindungen sind möglich zu Windows XP Rechnern (evtl. wird Windows XP Professional benötigt weil nur dort die notwendige Terminal Server Funktionalität implementiert ist). Jedoch kann RDP nur verwendet werden wenn kein (!) lokaler Benutzer auf der Maschine eingeloggt ist. Genauer: durch ein RDP-Login wird das Login eines lokalen Benutzers automatisch beendet. Es ist nicht einmal möglich, eine VNC- und eine Remote Desktop Sitzung gleichzeitig zu verwenden: startet man eine Remote Desktop Sitzung, werden alle anderen Benutzer ausgeloggt, inkl. dem Benutzer dessen Sitzung man über VNC sah. Deshalb endet die VNC-Sitzung dann. Um diese Beschränkung zu entfernen folge man der Anleitung auf http://sig9.com/articles/concurrent-remote-desktop .
    Achtung: im vorliegenden Fall funktionierte diese Anleitung nicht. Das System war Microsoft Windows XP Professional, Version 2002, Service Pack 2 (5.1, Build 2600). Resultat: direkt nach dem Hochfahren trat folgende Feglermeldung auf: »Generic Host Process hat ein Problem festgestellt und muss beendet werden«, danach automatisches Herunterfahren, ausgelöst von »NT-AUTORITÄTSYSTEM«, Meldung »Windows muss heruntergefahren werden da der Dienst DCOM-Server-Prozessstart unerwartet beendet wure«.
    In den »Details« folgende Problemsignatur: szAppName: svchost.exe, szModName: termsrv.dll, szModVer:
    5.1.2600.2055. Vermutlich ein Kompatibilitätsproblem mit der »neuen« termsrv.dll das von irgendeiner Art Dateiüberwachungssystem erkannt wird. Das Problem tritt reproduzierbar bei jedem Systemstart auf. Es wird behoben indem man die gesichterte, originale termsrv.dll wieder zurück kopiert.
    Damit o.a. Anleitung (in anderen Fällen) funktioniert: zusätzlich muss man mehrere Benutzer auf dem System erstellt haben damit diese Anleitung funktioniert: »I have concurrent sessions working. Just be sure to have three different users on your Windows XP install – then you can run one remote session for each of them, up to a total of three at a time.« ( http://ubuntuforums.org/showpost.php?p=1868887&postcount=40 ).
  5. Für den Benutzer mit dem man sich per Remote Desktop anmelden will darf kein leeres Kennwort eingestellt sein; siehe http://support.microsoft.com/kb/303846/de . Man erhält sonst per Remote Desktop zwar einen Login-Screen, aber beim versuchten Login die Meldung »Wegen einer Kontenbeschränkung dürfen Sie sich nicht anmelden.«
  6. Kommando etwa:
    rdesktop -u User -p - -k de -x l 192.168.0.2

    Als Protokoll zur Kommunikation mit Windows XP Rechnern muss RDP RDP V5 verwendet werden; das geschieht durch o.a. Kommando standardmäßig. Ein optimiertes Kommando mit Kompression, Bitmap-Caching, Redirection des Server-Sounds und einer Größe die genau in den KDE-Desktop passt ist etwa folgendes. (Achtung: es sollte mind. 300-400 kbps Upload-Bandbreite zur Verfügung stehen damit Sound-Redirection flüssig funktioniert.)

    rdesktop -u  -p  -k de -P -z -x b -g 1016x710 -r sound:local 192.168.0.2

    Zumindest manche Video-Anzeigebereiche überlasten dabei die Verbindung so dass kein sinnvolles Arbeiten mehr möglich ist. Dann hilft ggf. »-a 8« (Einstellung von 256 Farben) denn dabei wird Video überhaupt nicht mehr
    übertragen.

  7. Man kann auch eine GUI zu rdesktop verwenden: grdesktop, tsclient oder krdc. Windows XP enthält bereits einen Remote Desktop Client: »Start -> Programme -> Zubehör -> Kommunikation -> Remotedesktopverbindung«.

Alternativen sind:

  • VNC (z.B. der freie Server von RealVNC)
  • Citrix ICA (kommerziell; benötigt Software auf dem Windows-Rechner; kostenlose Ausgabe vorhanden)
  • Tarantella (kommerziell)
  • FreenNX (leider gibt es noch keinen NX Server für Windows; 2007-12-12)
  • DameWare (nur unter einer virtuellen Maschine nutzbar)

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