Wie bearbeite ich am besten .avi-Videos (aufgenommen mit Casio Exilim EX-S500) unter Linux?

  • Software-Empfehlung: kino, außerdem das zum Ubuntu-Paket empfohlene Pakete ffmpeg (sonst funktioniert der .avi-Import nicht) und die weiteren empfohlenen Pakete (u.a. kinoplus für Plugins).
  • alternative Softwareempfehlung: cinelerra; es gibt Debian-Pakete dazu, jedoch ist etwas Konfiguration nötig weil das Programm auf dem vorliegenden System beim Starten abstürzte
  • Man installiere außerdem die avifile-utils. Mit dem darin enthaltenen Programm avitype kann man z.B. den Typ der von der Kamera Casio Exilim EX-S500 produzierten Videos feststellen.
  • Beim Import wandelt kino die .avi-Dateien in .dv-Dateien. Diese brauchen den fünffachen Speicherplatz.
  • xine und gxine können nicht mehr verwendet werden (zumindest nicht wenn sie auf DirectRendering-Support eingestellt waren) solange das Programm kino läuft; außer wenn sie vor kino gestartet werden, dann jedoch spielt kino den Sound nur abgehackt.

Hinweise zu kino:
kino erzeugt einen falsch synchronisierten Audiostream wenn man mit kino die von der Casio Exilim EX-S500 erzeugten .avi-Dateien importiert. Diess Problem umgeht man indem man die .avi-Datein vorher selbst mit ffmpeg transcodiert.

ffmpeg -i input.avi -sameq output.avi

Dadurch wird der bisherige Audio-Stream (adpcm_ima_wav, 44100 Hz, mono, 177 kb/s) umgewandelt in einen Audio-Stream mit dem der Import von kino besser zurecht kommt (mp2, 44100 Hz, mono, 64 kb/s). Dabei wächst leider die Größe der Videodaten um 30-50% an (aus bisher unbekanntem Grund), die der Audiodaten sinkt jedoch deutlich. Insgesamt steigt die Größe damit um etwa 10%.

Um in Kino eine korrekte Darstellung beim Abspielen zu erreichen muss man die Größe des Fensters auf mind. 942×776 Pixel skalieren (im Modus »Schneiden« sogar 839×849 Pixel) und »Ansicht -> Vergrößern bis es passt« einstellen. Am besten stellt man als fensterspezifische Eigenschaft ein dass eine Größe von 1024×849 Pixeln bei Initialisierung angewandt werden soll und dass das Fenster im Vordergrund gehalten werden soll, um über der KDE-Leiste dargestellt zu werden.

Wie kann man beim Export die Auflösung verringern? Indem man bei Export »Other« wählt und ein entsprechendes Profile beim Export als MPEG-4.

Veröffentlichung im Internet: das verbreitetste Format ist MPEG. Dabei gibt es, beginnend mit dem ältesten, verbreitetsten aber auch technisch am wenigsten entwickelten Standard:

  • MPEG-1
  • MPEG-2: ergibt bei Bitraten ab 3MBit/s (also etwa ab einer Auflösung von 400×300 Pixeln) kleinere Dateigrößen als MPEG-1.
  • MPEG-4 Part 2: Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/MPEG-4_Part_2 ; darauf basiert auch DivX. Es kann in kino über den Tab »Other« exportiert werden, wohl am besten »MPEG-4 MP4 Dual Pass (FFMPEG)« und ein passendes Profil.
  • MPEG-4 Part 10: Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/MPEG-4_Part_10 ; auch bezeichnet als H.264/MPEG-4 AVC, u.a. in kino im Tab »Other«. Noch besser als MPEG-4 Part 2 aber evtl. nicht verbreitet genug so dass MPEG-4 Part 2 der beste Kompromiss aus technischen Möglichkeiten und derzeitiger Verbreitung (2007-07) ist. Der technische Vorteil ist gleiche Videoqualität bei halber Größe oder weniger verglichen mit MPEG-2 (nach http://en.wikipedia.org/wiki/MPEG-4_Part_10#Overview ).

Zur Archivierung ist vermutlich am besten: H.264/MPEG-4 AVC mit einem High Quality Profile. Zur Veröffentlichung im Internet muss eine deutlich geringere Bitrate gewählt werden, man könnte anbieten: H.264/MPEG-4 AVC mit einem Broadband Profile und als technische Alternative MPEG-4 Part 2 mit einem Broadband-Profile. Im direkten Vergleich von MPEG-4 Part 2 und Part 10 (jeweils mit Broadband Profile, also dadurch gleiche Dateigrößen) war subjektiv kein Qualitätsunterschied feststellbar.

Ungelöste Probleme bisher:

  • Welche Deinterlacing-Einstellung beim MPEG-Export ist am besten (»None« funktioniert auf jeden Fall)?
  • Es müsste möglich sein mit ffmpeg die transcodierten (oder sogar die originalen) .avi-Dateien in
    .dv-Dateien zu verarbeiten die von kino verarbeitet werden können. Aber wie bisher entsteht der folgende Fehler:

    [dv @ 0xb7f992d0]Can't initialize DV format!
    Make sure that you supply exactly two streams:
       video: 25fps or 29.97fps, audio: 2ch/48Khz/PCM
       (50Mbps allows an optional second audio stream)
    Could not write header for output file #0 (incorrect codec parameters ?)

    Bisher benutzter Befehl:

    ffmpeg -i infile.avi -ac 2 -ar 48000 -acodec pcm_s16le outfile.dv

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