Zu meinen quälenden, offenen Fragen

Ich sehe in der Realität offene Fragen die ich nicht beantworten kann: der gesamte Theodizee-Komplex, dieser Zusammenhang zwischen Gottes Gutsein und dem Vorhandensein von Leid. Problematisch ist dass es in mir immer wieder die Frage aufwirft ob Gott wirklich gut ist. Und das Schlimme ist dass ich sie nicht beantworten kann: es gibt Erklärungsmöglichkeiten in beide Richtungen und ich komme nicht weiter darin, die richtige dieser Möglichkeiten herauszufinden.

Habe Gott dieses Anliegen genannt und bin noch während des Betens auf einen interessanten Gedankengang gekommen: offensichtlich reichen Beobachtungen der Realität für Schlussfolgerungen über Gottes Charakter nicht aus; denn ich beobachte und konnte daraus bisher nicht ableiten ob Gott nun einen durch und durch guten Charakter hat oder nicht; denn es gibt Modelle in beide Richtungen die die Realität gleich gut erklären können.

Nun muss es mich aber gar nicht quälen wie bisher dass ich durch meine Beobachtungen keine Antwort finde. Denn offensichtlich muss ich gar nicht weiter danach suchen: aus den Beobachtungen der Realität lässt sich keine eindeutige Antwort ableiten. Statt auf Beobachtungen muss ich mich also auf zuverlässige Aussagen anderer verlassen.

Das also ist der Grund, Jesus’ Aussagen über Gott, seinen Vater zu glauben: weil wir diese Informationen nicht aus empirischen Beobachtungend er Realität erhalten können. Jesus stellt seinen Vater als durch und durch gut, liebevoll, geduldig dar. Und warum sollte ich glauben was Jesus sagt? Weil er durch seine Wunder bewiesen hat dass er Gottes Sohn ist (er hat also die betreffenden Informationen über Gott) und ich ihn aufgrund seines Lebenswandels für eine zuverlässige Person halte. So wie und weil ich zuverlässigen Menschen glaube, glaube ich Jesus.

Jesus spricht über dieses Problem ganz explizit in Joh.14,9-14: er selbst bringt uns Menschen die notwendigen Informationen über Gott, den Vater; seine Worte (als Worte einer integren, zuverlässigen Person) sind Grund ihm zu glauben; und wer ihm nicht aufgrund seiner Worte glauben will, für den sind seine Wunder (als Beweis dass er selbst ein guter Gott ist, der Sohn seines Vaters) Grund ihm zu glauben.


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