Philosophischer Trödel

Gerade lese ich ein phlosophisches Skript über Mensch-Maschine-Kommunikation und kann es nicht lassen, selbst ein wenig zu philosopieren:

Zeit, was ist das?
Zeit ist die Unmöglichkeit, Taten zu ändern. Man sagt, Zeit ermögliche
Taten, ermögliche Abläufe. Das stimmt nicht. Sein ermöglicht Abläufe, und
Zeit verhindert einen Ablauf nachträglich zu ändern für den ich mich
entschieden habe. Was sind Abläufe in einem zeitlosen System? Dann ist mein
Leben ein komplexer Zusammenhang aller Taten, und ich kann jede Tat verändern
und experimentieren wie sie sich auf den Rest auswirkt. Nehme ich eine
Änderung zurück besteht ein und derselbe Zustand wie vorher: die Änderung
war nie geschehen, denn es gibt ja keine Zeit. Warum gibt es dann Zeit?
Weil es ohne Zeit keine Schuld gibt und damit kein Verantwortlichsein.
Ich bin nicht für Ungeschehenes verantwortlich – gäbe es keine Zeit, kann ich
ungeschehen machen was ich getan habe und wäre nicht mehr
verantwortlich.
Energie, was ist das?
Energie ist das Potenzial für Materie. Energie existiert nicht per se,
Energie ist das Invariante an Materie. Materie ist von einer Form in eine
beliebige andere umwandelbar, was gleich bleibt ist nur die Energie.
Materie ist eine eigenstabile Zustandsform von Materie, etwa wie eine
stehende Welle, etwa wie ein Wasserstrudel. Wellen übertragen Energie,
und Energie ist in Wellenform gebunden. Diese gebundene Energie (besser:
in eigenstabilen Wellenformen auftretende Energie) nennt man Materieteilchen.
Für Wellen braucht es nun noch etwas das schwingen kann: das sind die
Feldvektoren des elektromagnetischen Feldes, des Gravitationsfeldes, des
Feldes der starken Kernkraft und des Feldes der schwachen Kernkraft.
Das Universum besteht also nicht nur aus Energie, sondern auch aus Feldern,
Felder brauchen (oder: definieren) Raum. Energie und Materie sind
äquivalent, aber nicht Energie und Felder bzw. Energie und Raum. Und noch
etwas fehlt: die Weltformel, die erklärt warum »in Feldern gebundene
Energie« sich nur in den beobachteten Teilchen ausdrückt und ausdrücken
kann. Energie per se ist strukturlos, ihre Quantelung ist nicht eine
Eigenschaft der Energie sondern ihrer Ausprägung in Materie. Quantelung
scheint vom Wellenprinzip erzwungen zu sein: auch bei akustischen Wellen
gibt es eine »Quantelung«, d.h. es sind in der Musik nur die 12 (Halb-)Töne
in Harmonien verwendbar, begründet in Frequenzverhältnissen die durch
Brüche dargestellt werden können. Das könnte den 12
Elementarteilchen der Standardtheorie entsprechen: andere Teilchen können
nicht stabil existieren weil sie nicht in »Harmonien« (Teilchenverbände)
eingefügt werden können. Den Oktaven in der Musik entsprechen dann die
unterschiedlichen »Schweregrade« der Elementarteilchen: etwa doppelt
schwere Teilchen, d.h. Teilchen mit doppelter Energie. Sodann brauchen
wir nur noch das A440 cosmologicum, die kosmische Grundfrequenz … .
Was ist Bewusstsein?
Der Lehrmeinung: indem ein Kleinkind sich zunehmend als abgegrenztes Ich
begreift (wörtlich und gedanklich; im Gegensatz zur umgebenden Welt),
entwickelt es in sich ein Bewusstsein von sich: sein Ich und
Selbst-Bewusstsein. Versteht man das Gehirn als selbstlernendes System,
so ist das einfach ein gewöhnlicher Lernvorgang: ein hinreichend komplexer
Roboter könnte also ebenso aus Beobachtungen lernen, dass sein »Körper« zu
ihm gehört und abgegrenzt ist vom Rest der Welt. Gibt es darüber hinaus
Programme, die nach dem Vorteil für den eigenen Körper suchen (bei
Menschen und Tieren: Instinkte, Emotionen, Schmerz), so wäre solch ein
Roboter »egoistisch«. Auch Tiere begreifen sich als Individuen, d.h.
getrennt von der sie umgebenden Welt – in diesem Sinne sollte man ihnen
ein Bewusstsein zugestehen. Und ebenso eine Seele, denn sie haben
Emotionen. Was ist dann das Besondere am Menschen? Eine noch darüberliegende
Schicht die es grundsätzlch ermöglicht dass der Mensch seine eigene
Programmierung beobachtet und sie ändern und ihr entgegengesetzt handeln
kann (man nennt das auch »freien Willen«). Beispiele: die Beobachtung,
seinen eigenen Emotionen (wie Depressivität usw.) nicht ausgeliefert zu
sein sondern sich »dagegen entscheiden« zu können; die Möglichkeit,
einer »egoistischen« Programmierung nicht nachgeben zu müssen, sondern
durch freien Entschluss selbstlos zu handeln.
Was ist der Geist des Menschen?
Wenn wir annehmen dass der Mensch im Gegensatz zum Tier einen Geist hat
und weiter annehmen dass der »freie Wille« (als Fähigkeit zur
Übersteuerung der Programme in Körper und Seele) den Menschen vom Tier
unterscheidet so macht es Sinn anzunehmen dass diese Unterschiede ein
und derselbe sind: der freie Wille ist eine Eigenschaft des Geistes.
Es muss nun eine Geist-Gehirn-Interaktion geben und einen Mechanismus der
einen menschlichen Geist derart an einen Körper koppelt dass diese Kopplung
nicht wahllos gewechselt werden kann. Der Körper ist das Werkzeug des
Geistes und auch das materielle Substrat in dem die Seele (als
informationsverarbeitendes Subsystem, nicht notwendigerweise scharf
begrenzt) realisiert ist. Ich-Bewusstsein existiert nur in Wachzuständen:
das deutet nicht darauf hin dass es gar keinen (immateriellen) Geist gibt
sondern darauf dass der Geist nur durch den Körper etwas über sich selbst
wissen kann: der Geist braucht völlig notwendigerweise einen Körper als
Werkzeug, er kann gar nichts wissen, denken, wahrnehmen oder tun ohne einen
Körper, ist sich ohne diesen und seine Selbstbeobachtungsfähigkeit nicht
einmal seiner eigenen Existenz bewusst.

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