Defekte Beamer am Beispiel Plus PJ-020: Erwerb und Reparatur

Tipps und eine Preisübersicht (Stand 2004-03) zum Erwerb eines defekten Beamers über eBay. Dann Informationen rund um die Beamertechnik und die Beschreibung der  (erfolgreichen) Reparatur eines Beamers Plus PJ-020. Bei diesem Beamer war das interne Zündgerät defekt.

Versionsdatum 2004-10-25
Gliederung

Tipps zum Erwerb defekter Geräte bei Ebay

  • Suchbereich. Suche stets nur Geräte bis exkl. 4 Tage verbleibender Auktionszeit. Da Auktionszeiten minimal 3 Tage betragen, muss man ohnehin alle drei Tage Ebay durchsuchen. Es macht also keinen Sinn, unter Geräten mit längerer Restdauer zu suchen, da man sie beim nächsten Ebay-Besuch ohnehin nochmal anklicken wird.
  • Preisfaktor Qualität. Erfahrunsggemäß beeinflusst zumindest bei gebrauchten, defekten Waren für Bastler weder ein schlechtes Angebot, ein Standort im Ausland noch eine Endzeit nach 24:00h den Preis merkbar. Die zufälligen Einflussgrößen sind wesentlich größer, da man ja im Wettbewerb mit nur wenigen anderen steht. Schnäppchen sind also möglich, wenn man Geduld hat. Andererseits ist interessant, dass defekte VGA-Beamer tw. teurer gehandelt werden als SVGA und XGA-Beamer (bis 252 EUR), wenn keine technischen Daten dabei sind. Wissen die Käufer nicht, was sie da kaufen?
  • Preisfaktor Nachfrage. Es hat keinen Einfluss auf den schließlich erzielten Artikelpreis, wenn der Preis lange Zeit sehr niedrig ist. Innerhalb weniger Stunden vor Angebotsende ist eine Verzehnfachung des Preises problemlos möglich. Der einzige wesentliche Einflussfaktor auf den Preis ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage: werden enden in einem Zeitraum von 1-2 Stunden um 300% mehr Auktionen zu einer Art Artikel (Beispiel: defekte Videobeamer) als gewöhnlich, so sinkt der erzielte Preis auf 50%. Auktionen, die außerhalb dieses Zeitraums vorher oder nachher enden, sind nicht betroffen. Um eine solche Angebotshäufung zu erkennen, beobachte man das gesamte Produktspektrum in diesem Bereich und nicht nur die Produkte, die den eigenen Wünschen genau entsprechen. So berücktsichtigt man auch Käufer mit weniger speziellen Wünschen.
  • Preisfaktor Bewertungszahl. Es beeinflusst den Preis zumindest bei gebrauchten, defekten Produkten nicht, ob der Verkäufer ganz neu bei eBay ist oder schon viele positive Bewertungen hat. Viele negative Bewertungen drücken den Preis.
  • Preisfaktor Defekt. Bei defekten Artikeln wie etwa Beamern hat die Art des Defektes keinen Einfluss auf den Preis. Es sei denn bei sehr großen Unterschieden in der Schwere des Defektes.

Preisstatistik defekte Beamer bei Ebay

Die Geräte in dieser Liste gruppieren sich um die Anforderungen, die ich selbst an »meinen« Beamer hatte. Das Gerät am Ende dieser Liste habe ich selbst erworden. Die Anforderungen:

  • Auflösung mindestens 800×600.
  • Preis um 200 EUR exkl. Versand.
  • Defekt muss ohne Ersatzteile wahrscheinlich reparierbar sein.
  • Lampe darf nicht defekt sein.
Hersteller, Typ Ausstattung, Alter Defekt Auktionsende
Artikelnummer
Angebotsqualität
Preis
Sharp XG-NV1E 832×624. Fernbedienung, Kabel. Lampe 265 W, Kontrast 100:1. Geht nicht an; wahrsch. Netzteil defekt. 2004-03-03
3080089787
80%
EUR 187,65
Infocus ASK A9 1024×786. Softcase, Videokabel, Video-/Audiokabel. 1300 ANSI
Lumen. 4.9kg. Integrierte Maus. Neues Netzteil, neu gereinigt.
Eine Farbe fehlt. 2004-03-27
3086663568
50%
EUR 211,00
View Sonic PJ 820 1024×768. 750 ANSI Lumen. Kontrast 200:1. Fernbedienung.
Autofocus. Älter als 3 Jahre. Videokabel, Monitorkabel.
Breiter blauer vertikaler Streifen rechts im Bild. 2004-03-25
3086240334
90%
 

 

 

EUR 180,60
JVC LX-D3000ZE 1024×768. 3000 ANSI Lumen. Manueller Zoom, manueller Focus.
6,9kg. Ohne Zubehör.
Stoßmale, Kratzer, Deformation. Lampe gebrochen.
Lampen-Warn-LED und Fehlermeldungen beim einschalten.
2004-03-25
3086730628
95%
EUR 211,99
NEC MT-820 G 800×600. 750 ANSI Lumen. Kontrast 200:1. Motorzoom,
Motorfocus. 7,2kg. Zubehör: hier nur Monitorkabel.
Aus Lagerräumung, Defekt möglich aber nicht getestet. Optisch
OK.
2004-03-25
3085188424
40%
EUR 350,00
3M MP 8610 800×600. 500 ANSI Lumen. 6.0kg. Gebaut von Liesegang. Lampe
100 EUR. Alter 3-4 Jahre. Lampe 200-300h. Kabel dabei.
Alles tot, keine Funktion mehr. 2004-03-25
3086769421
90%
EUR 178,00
Sony VPL-XC 50E 1024×768. 600 ANSI Lumen. 3,7kg. Lampe fast neu. Monitorkabel,
Stromkabel, Fernbedienung.
Dunkles großes Loch in Bildmitte bei PC-Betrieb. Menü wird
darin jedoch korrekt angezeigt.
2004-03-27
3086270799
95%
EUR 248,00
Polaroid PolaView 315 Bis 1024×768. 700 ANSI Lumen. Motorzoom, Motorfocus.
Fernbedienung. 4 Jahre. 300 Betriebsstunden.
Nach Sturz aus 50cm hat das Bild einen Rotstich und ist
unscharf, das Gehäuse hat einen kleinen Riss.
2004-03-28
3085795121
90%
EUR 201,00
Sharp XG-SV-1E 832×624. 600 ANSI Lumen. Motorzoom, Lens Shift, Umkehrbild.
14kg. Lampe 84h, 360EUR.
Lampennetzteil defekt. 2004-03-28
3087307449
90%
EUR 223,22
NEC MT840E 1280×1024. 1500 ANSI Lumen. Lampe 400h von 2000h. 5,6kg.
Hergestellt 2000-02.
Es wird kein Eingangssignal erkannt. 2004-03-28
3085844745
90%
EUR 413,80
Epson EMP-5000 800×600. 500 ANSI Lumen. Kontrast 300:1. Rückprojektion,
Deckenprojektion möglich.
Rot macht Streifen. 2004-03-28
3086508799
85%
EUR 230,99
Infocus LP 425 DLP 800×600. 400 ANSI Lumen. Kontrast 400:1. 3,35kg. Lampe reicht
1000h.
Keinerlei Funktion beim Einschalten. Lampe enthalten. 2004-03-29
3087254568
35%
EUR 172,28
ASK A4 Kompakt 800×600. 500 ANSI Lumen. Kontrast 300:1. Standort Schweiz. Gerät beim Reinigen beschädigt, vermutlich ein Kabel oder eine
Steckverbindung.
2004-03-30
3086776719
30%
EUR 224,93
Sharp XG-3790 E 800×600. 250 ANSI Lumen. Kontrast 100:1. 10,5kg. Defekte Lampe wurde mit diversen eigenen Leuchtmitteln
repariert. Gerät funktioniert.
2004-04-01
3087454614
70%
EUR 281,51
NEC VT440 800×600. 1200 ANSI Lumen. Kontrast 400:1. Lampe i.O.. Bild hat leichten Grünstich, 75% des Bildes sind außerdem
verfärbt. Keine Fernbedienung.
2004-04-03
3087852166
30%
EUR 223,00
Polaroid Polaview 238 800×600. 1000 ANSI Lumen. Kontrast 250:1. Motorzoom,
Motorfocus. 3,2 kg. Lampenlebensdauer 2000h.
Aus 30cm gefallen, funktioniert nicht mehr. Äußerlich nur
leicht beschädigt.
2004-04-04
3088113175
70%
EUR 132,00
Canon LV 7325 1024×768. 1500 ANSI Lumen. Kontrast 250:1. Zoom und Focus
manuell. Neupreis 6800 EUR.
Transportschaden: Kunststoffplatte gelöst, Lampe defekt,
weitere Defekte möglich.
2004-04-04
3088565975
90%
EUR 228,00
Plus PJ-020 800×600. 350 ANSI Lumen. LCD-Technik. Neupreis 5500 EUR. Wenig
benutzt, geringe Brenndauer der Lampe. Lampe i.O..
Rückprojektionsfunktion.
Lampe brennt nicht: Zündspannung zu niedrig oder
Interlock-Funktion. Sonst i.O..
2004-04-04
3087414174
80%
EUR 217,99

Reparatur eines Beamers: Informationen und Links zur Beamertechnik

Bedienung und Eigenschaften von Beamern

Einzelheiten zur Beamertechnik und Beamerreparatur

  • Es gibt einen Unterschied zwischen Metalldampflampen (allgemein) und HQI. Auch Metalldampflampen haben Vorschaltgerät und Zündgerät.
  • HQI-Lampen (Metalldampf-Lampen) sie brauchen einen Zündtrafo und ein Steuergerät, all das kann man auch in Aquarienläden bekommen da diese Lampen wegen des weißen Lichtes auch dort verwendet werden. [diybeamer :: FAQ zum Selbstbau eines Beamers].
  • Zu HQI-Leuchtmitteln: man benötigt einen Zündtrafo für das HQI-Leuchtmittel, Kondensatoren für das HQI Leuchtmittel (meistens bei der HQI dabei) und ein Vorschaltgerät für das HQI Leuchtmittel. HQI-Leuchtmittel funktionieren mit einer Funkenstrecke. [diybeamer :: Aufbau eines selbstgebauten Beamers]
  • Die Lampe inkl. vorgeschalteten Linsen hat im Beamer die Aufgabe, paralleles Licht zu projezieren.
  • Aus bestimmten HQI-Leuchtmitteln kann man wahrscheinlich problemlos eine originalgetreue Ersatzbirne für einen Beamer bauen [DIY-Forum].
  • Kleine HQI-Lampen, wie sie in Projektoren verwendet werden, heißen HMI-Lampen (halide metal iodine). Sie kosten etwa 125 bis zu 500 EUR und benötigen ebenso wie HQI-Lampen den korrekten Ballst (d.i., ein Vorschaltgerät als Strombegrenzer).
  • eBay Suche nach “HQI Zündgerät” in Artikelbezeichnung und Beschreibung
  • (Elektronische) Zündgeräte haben die Aufgabe, mit einer Stoßspannung das HQI-Leuchtmittel zu zünden. Für 250W HQI-Leuchten beträgt die Zündspannung 4,5KV. Beispiel für ein solches Zündgerät: »4,5 SE 600 S11 4,6 Amp. 220 Volt Stoßspannung 4,5 KV OSRAM Zulassung«. Es ist üblich dass ein Zündgerät 3,5-4,6 A zieht, ein Vorschaltgerät 3,0 A. Vorschaltgerät und Zündgerät werden bei HQI-Lmapen an 250V betrieben, bei HMI Lampen evtl. auch.
  • DIY-Community :: Änderung des Leuchtmittels in einem gekauften Beamers auf 250W HQI. Sogenanntes »Kaufbeamer-Modding«. Zu den Kosten seines Umbaus: Das (neue) HQI-Set kostete etwa 90 EUR. Schalter, Stecker, Kleinteile, Lüfter usw. hat man entweder noch oder man kann sie kostenlos vom städtischen Recyclinghof erhalten. Als Leuchtmittel eignen sich neben HQI-Leuchtmitteln auch solche von Overhead-Projektoren. Ein 150W HQI-Leuchtmittel kostet bei eBay nur 12 EUR. Wichtig bei solch einem Umbau ist es, darauf zu achten, ob die Elektronik des Beamers auch ohne originales Leuchtmitten lauffähig ist. Denn moderne Projektoren haben eine Abschaltautomatik: ohne originales Leuchtmittel geht der Prjektor in den Standby- oder Fehlermodus. Diese Funktion kann überbrückt werden: das elektronische Vorschaltgerät des Leuchtmittels ist mit dem Netzteil des Beamers verbunden; indem man den verbindenden Schaltkreis überbrückt, deaktiviert man die Abschaltautomatik.
  • Der Unterschied zwischen elektronischem und magnetischem Vorschaltgerät: siehe [Breidenbach Lichttechnik :: HQI-Lampen und Zubehör].
  • HQI-Lampen haben eine Aufwärmphase von 2 Minuten.
  • Das Vorschaltgerät. Jede Metalldampflampe (HQI, HMI, NMI, …) benötigt ein Vorschaltgerät und auch jede Neonröhre hat eines. Es wird auch »Ballast« oder »Drossel«
    genannt und ist einfach ein Strombegrenzer. Ein Magnetisches Vorschaltgerät ist eine Spule (eine »Induktivität«), es wirkt induktiv. Es gibt auch elektronische Vorschaltgeräte. Ein Vorschaltgerät wird in Reihe in die Strom zuführende Leitung geschaltet. Die Wattzahl auf einem Vorschaltgerät gibt an, wieviel Watt Leistung diese Spule zur Lichtbogenlampe »durchlässt« – man kann also gefahrlos eine wattstärkere Metalldampflampe an einem Vorschaltgerät betreiben, darf aber niemals eine mit kleinerer Wattzahl  daran betreiben, sonst explodiert die Lampe. Vorschaltgeräte sind notwendig, weil Lichtbogenlampen keinen Ohmschen Widerstand haben wie etwa Glühlampen und deshalb von sich aus beliebige Ströme passieren lassen würden. [DIY-Community :: Tridonic VSG und Zünder]. Vorschaltgeräte haben üblicherweise zwei Anschlüsse, es gibt aber auch solche mit noch mehr Anschlüssen. Man wählt davon zwei, abhängig von der regionalen Netzspannung (220, 230 oder 240V) und berücksichtigt so, dass HQIs nur minimale  Abweichungen in der Versorgungsspannung zulassen. Man kann auch ein Vorschaltgerät einer Natriumdampflampe (NQI) für eine HQI verwenden. Das funktioniert problemlos  bis gegen Ende der Lebensdauer der HQI-Lampe. Denn solche Lampen neigen dazu, gegen Lebensende den Strom gleichzurichten. Vorschaltgeräte für HQI sind dagegen  geschützt, solche für NQI nicht.
  • Das Zünderät. Zündgeräte für Metappdampflampen sind meist Universalzündgeräte für Lampen von 70 bis 500 oder sogar 1000 Watt. Man kann auch Zündgeräte von Natriumdampflampen (NQI) für HQI-Lampen verwenden. Zündgeräte können kaputtgehen.
  • Entladungslampen starten nur in kaltem Zustand zuverlässig (nach 2-15 Minuten Abkühlen). Oder es müssen spezielle Zündgeräte verwendet werden.
  • Es ist problemlos möglich, zwei Vorschaltgeräte in Reihe zu schalten. Die Wirkung ist die eines Vorschaltgerätes. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Lampe nicht beim ersten Zündversuch startet. Wann sie startet ist also nicht vorhersehbar.
  • Wenn man testweise Leuchtmittel von Beamern mit eigenständigem Vorschalt- und Züngerät außerhalb des Beamers betreibt, sollte man vorsichtig sein. Beispiel: wenn die  250W-Halogen-Metalldampflampe des Beamers Plus PJ-020 länger als eine Minute außerhalb des Gerätes brennt (also ohne Lüfter, aber auch ohne enge Raumverhältnisse), so kann der Reflektor reißen, weil sich der Kitt, mit dem die Lampe befestigt ist, dafür zu sehr ausdehnt.
  • Wie erkennt ein Zündgerät, dass die Lampe brennt? Vermutung: dann, wenn die am Zündgerät von außen anliegende Spannung gleich der Spannung ist, die an der Lampe abfällt. Bei einer funktionierenden Funkenstrecke nämlich können sich zwischen deren Enden nicht mehr mehrere kV Zündspannung aufbauen. Und die Versorgungsspannung besteht
    ja nur deshalb noch, weil das Vorschaltgerät ein Einbrechen der Quellenspannung (durch einen unkontrollierten Kurschluss mit unendlicher Leistung) verhindert. Mit diesem Prinzip wäre verständlich, warum ein Zündgerät keinen extra Anschluss für Referenz-Versorgungsspannung braucht, um erkennen zu können, dass die Lampe brennt: der für die Versorgung der Lampe verwendete Anschluss kann gleichzeitig in der Vergleichsmessung gegenüber dem Nichtleiter verwendet werden.

Defekte von Beamern und ihre Ursachen

  • Nach unbestätigten Informationen können viele 1 Pixel breite Streifen in anderer Farbe entstehen, wenn die Lampe oder Optik im Beamer auch nur wenig verrutscht [wer-weiss-was :: Artikel 1820971].
  • Diskussion warum eine HQI-Lampe nicht mehr zündet. Magnetische Vorschaltgeräte von Metalldampflampen (HQI, HMI, NMI) bestehen üblicherweise bloß aus einer Spule und gehen nicht kaputt. Es gibt jedoch auch elektronische Vorschaltgeräte. Das Zündgerät jedoch könne kaputtgehen. Evtl. kann man beobachten, dass beim Einschalten kurz der  Lichtbogen zu sehen ist. Das weist dann darauf hin, dass durch die Zündkammer nicht genug Leistung durchgeht, z.B. wegen defekten Kabeln. Es kann auch sein, dass der Starter ersetzt werden muss (wird bei 400W HQI verwendet). Ein Starter sieht ähnlich aus wie der von Leuchtstoffröhren und kostet nur ein paar Euro. Es gibt Universalzündgeräte für 150W bis 400W billig bei eBay. Es scheint, dass die Zündeinrichtung von HQI-Lampen recht empfindlich ist: es muss alles in optimalem Zustand sein, Leitungen ausreichend dick,
    alle Kontakte einwandfrei.
  • Man kann Ofenbauerkitt oder Auspuffkitt nehmen, um neue Lampen in eine Fassung einzukleben.

Weblinks zur Beamertechnik

Reparatur des Beamers Plus PJ-020

Gerätebeschreibung

Hersteller

Plus Vision Corp.
Liesegangstraße 17
40211 Düsseldorf
Deutschland
Telefon (0211) 3883870
Telefax (0211) 38838727
illmann@plus-vision.de
http://www.plus-vision.com
http://www.plus-europe.com
http://www.plus-america.com
Plus ist ein bekannter japanischer Projektoren-Hersteller. Plus hat auf dem japanischen Markt den größten Anteil bei DLP-Projektoren.

Modellnummer

Plus PJ-020

Modellreihe

PJ-020, PJ-030, PJ-040, PJ-110. Die gesamte Modellreihe wird nicht mehr hergestellt [Plus Vision Corp.]. Die Modelle Plus PJ-020, PJ-030 und PJ-040 sind mechanisch ähnlich aufgebaut und unterscheiden sich nur in Lebensdauer und Leistung der Lampe [OptiProject Projektorendatenbank].

Herstellungsdatum

1997-01. Der PJ-020 wurde von 1995 bis mindestens 1997 hergestellt.

Neupreis

Deutschland: äquivalent 5500 EUR.

Auflösung

SVGA (800×600)

Helligkeit

350 ANSI Lumen

Lampe

250 W. Modell ID#YLAMP28091. Plus garantiert üblicherweise für 1000-2000 Stunden Lebensdauer, je nach Typ, macht bei dieser Lampe jedoch keine Angaben. Wahrscheinlich 1000h Lebensdauer. Eine Ersatzlampe bei Plus Direktverkauf kostet $399. Diese Liste zeigt auch, dass Plus diese Lampe nur für diesen einen Beamer verwendet. Eine Ersatzlampe in Deutschland kostet mindestens 522 EUR.

Anschlüsse

VGA in/out, Video in, S-Video in, Stereo Audio in/out, IR vorne/hinten (für Fernbedienung).

Optik

Zoom-Objektiv 1-1,44fach, entspricht Brennweite f = 50-72mm. Dieses Objektiv eignet sich für sehr großflächige Projektionen. Manueller Zoom, manueller Focus.

Sonstiges

Horizontales und vertikales Spiegeln ist bei allen Plus-Projektoren möglich. Das bedeutet sowohl Rückprojektionsfunktion als auch Deckenprojektionsfunktion. Netzkabel und Bedienungsanleitung als Zubehör. Das Gerät scheint für professionellen Einsatz produziert zu sein: Plus PJ-020 wird kommerziell verliehen. Eine Fernbedienung gehört zum Zubehör, ist bei diesem Gerät aber nicht mehr vorhanden.

Fehlerbeschreibung

  • Das Gerät wurde sehr wenig benutzt.
  • Es ging ohne Gewalteinwirkung kaputt.
  • Die Lampe hat eine geringe Brenndauer, keine sichtbaren Beschädigungen oder Defekte.
  • Die Lampe zündet nicht, sonst funktioniert alles. Leuchtet man mit einer Halogenlampe in das Leuchtengehäuse so ist ein Projektionsbild schwach an der Wand zu erkennen. Dies ist jedoch nur das Start-/Testbild (Schriftzug »Focus«), nicht ein Bild entsprechend angelegten Eingangssignalen.
  • Verhalten des Gerätes beim Einschalten:
    1. Wenn die Standby(R)/On(G)-Anzeige rot blinkt oder leuchtet, drücke man den Power-Knopf.
    2. Dann hört man ein Zirpen der HV-Spule für je etwa eine Sekunde. Die HV-Spule ist die »high voltage« Transformatorspule im Zündgerät – es müssen ja Spannungen von etwa 4500 V erzeugt werden. Diese Spule zirpt dreimal, das sind drei Zündversuche.
    3. Wenn das Gerät erkennt, dass sich die Lampe so nicht einschalten ließ, wartet es einige Zeit und macht dann wieder drei Zündversuche.
    4. Wenn das Gerät erkennt, dass sich die Lampe auch so nicht einschalten ließ, zeigt es die LAMP-LED und eine blinkende Standby(R)/On(G)-Anzeige (für Herunterfahren).
    5. Der ganze Vorgang vom Einschalten des Power-Knopfes an dauert 1:06 Minuten.
  • Zwischen den Blöcken von Zündversuchen liegt an den Polen der Lampe keine Spannung an. Das lässt vermuten, dass dies einfach eine Wartezeit ist: heiße Metalldampf-Lampen lassen sich nicht starten; das Gerät nimmt nach den ersten drei Zündversuchen an, dass die Lampe heiß ist, kühlt sie etwa eine Minute und macht dann drei weitere Versuche. Das Zirpen kommt tatsächlich von der HV-Spule und nicht von einem Funken in der Lampe, denn es tritt auch auf, wenn die Lampe ausgebaut ist. Der hier beschriebene Vorgang verläuft genauso, wenn keine Lampe eingebaut ist.

Gerätespezifische Informationen

  • Wie man ausschließt, dass eine nicht zündende Lampe an einer defekten Interlock-Funktion liegt. Wenn das Gerät ein Videosignal erwartet, aber keines erhält, zeigt es einen blauen Bildschirm mit dem »FOCUS-Overlay« und schaltet nach 15min die Lampe aus [Bedienunsanleitung Plus PJ-020, S. 38]. Das Ausschalten der Lampe ist die sog. Interlock-Funktion. Es ist zu vermuten, dass der blaue Bildschirm inkl. FOCUS-Overlay verschwindet, wenn die Interlock-Funktion eingreift. Dieser blaue Bildschirm ist  jedoch noch zu sehen, wenn der Beamer ohne Lampe betrieben wird. Dabei erwarten wir, dass sich eine defekte Interlock-Funktion unabängig davon verhält, ob eine Lampe eingebaut ist. Also greift die Interlock-Funktion auch nicht, wenn der Beamer mit Lampe betrieben wird. Also ist die Interlock-Funktion nicht defekt. Darauf weist auch die Fehler-LED »Lampe« zu dem Zeitpunkt hin, wenn normalerweise die Lampe leuchten sollte: nach dem Aufwärmvorgang. Normalerweise sollte die Lampe relativ zu Beginn des Aufwärmvorgangs schon leuchten, nämlich beim Ansprechen der HV-Spule. Auch danach wird noch ein blauer Bildschirm mit FOCUS-Overlay anezeigt, also kann die Lampe nicht bereits vorher durch eine Interlock-Funktion dunkel geschaltet worden sein. Das Ansprechen der HV-Spule zeigt, dass das Gerät versucht, die Lampe zu zünden. Bei einer Interlock-Funktion würde das sicher nicht mehr geschehen.
  • Beobachtung: Der Beamer hat zwei Arten von Zündversuchen. Erstens: dreimal wenige Sekunden, dann 50s Pause, nochmals dreimal wenige Sekunden, dann LAMP-Fehlermeldung. Zweitens: Wird während irgendeinem dieser 6 Zündversuche die Lampe extern gezündet (Stromversorgung abgegriffen an den Anschlüssen des internen
    Zündgerätes auf der Platine), so wird dieser Zündversuch etwa 25s gehalten, bevor er wieder endet (und damit die über das interne Vorschaltgerät versorgte Lampe gleichzeitig ausgeschaltet wird). Besteht gleichzeitig eine Verbindung vom Minuspol-Ausgang des internen Zündgerätes zum Minuspol der Lampe (was man nicht mehr tun sollte …), so wird der Zündvorgang sogar 50s gehalten bevor er wieder endet und damit wieder gleichzeitig die Lampe ausgeschaltet wird. Vermutung: ein Zündvorgang dauert nur länger als 5s, wenn das interne Zündgerät anhand von Spannungsmerkmalen erkennt, dass in der Lampe zumindest ein Funke erzeugt wird. Das Zündgerät meint aufgrund der parallelen  Anschlussart irrigerweise, dass die Lampe doch noch nicht brennt und der Zündfunke zu wenig Leistung hat; sie hält deshalb mit dem Zündvorgang länger an.
  • Beobachtung: Die Lampe mit einem externen Zündgerät ist an den Anschlüssen des internen Zündgerätes auf der Platine angeschlossen. Sie wird gezündet. Sofort nachdem sie gezündet wurde schaltet man eine Leitung durch, die vom Hochspannungs-Ausgang des internen Zündgerätes zur Lampe führt. Dann ist ein sofortiger Helligkeitsverlust der  Lampe zu beobachten.
  • Beobachtung: Die Lampe mit einem externen Zündgerät ist an den Anschlüssen des internen Zündgerätes auf der Platine angeschlossen. Es besteht außerdem eine Verbindung vom Hochspannungs-Ausgang des internen Zündgerätes zur Lampe. In diesem Zustand spricht nur das interne Zündgerät an, das externe jedoch nicht (Vermutung: zu geringe Versorgungsspannung).
  • Wann eine nicht zündende Lampe wohl an einer defekten Lampe oder einem Fehler im Lampenschaltkreis liegt. Nach dem Einschalten des Hauptschalters leuchtet die Standby/On-Anzeige rot (Netz eingeschaltet). Man betätige die Power-Taste, die Standby/On-Anzeige blinkt grün (Aufwärmvorgang der Lampe). In dieser Zeit spricht auch die HV-Spule für die Lampe an (Zirpen), d.h. die Lampe sollte beginnen zu leuchten. Das geschieht nicht. Auch wird die Standby/On-Anzeige schließlich nicht grün (Lampe eingeschaltet), sondern blinkt wieder rot (Lüfter, zum Abkühlen), während die  LAMP-LED rot leuchtet. Das weist auf eine durchgebrannte Lampe oder einen Fehler im Lampenschaltkreis hin [Bedienungsanleitung, S.40.59]. Das kann konkret sein, mit Hinweisen zur weiteren Untersuchung:
    • Die Zündspannung der Lampe ist zu niedrig. Der Einschaltvorgang verläuft mit und ohne Lampe identisch, soll heißen: die Lampe ist für das System gar nicht erkennbar. Das ist verständlich, wenn sie nicht gestartet werden kann: der Abstand zwischen den beiden Metallspitzen im Brennraum wirkt ohne Lichtbogen als Isolator, ebenso wie der zwischen den Kontakten des Lampensteckers bei ausgebauter Lampe. Es kann daran liegen, dass die Kontakte zur Lampe einen zu hohen Übergangswiderstand haben – das kann eigentlich ausgeschlossen werden, da sie nun gründlich gereinigt wurden. Dass kein Zündfunke in der Lampe beobachtet werden kann während die HV-Spule anspricht spricht dafür, dass die Spannung des Zündgerätes nicht ausreicht, um einen solchen zu erzeugen. Der Defekt kann sein: das Zündgerät ist defekt, es liefert nicht genug Zündspannung. Das kann auch nur am Starter des Zündgeräts liegen, jedoch ist in diesem Netzteil kein diskreter Starter auszumachen, 250W-Metalldampflampen verwenden auch nicht immer einen. Schritte: Besorge ein gebrauchtes Vorschaltgerät inkl. Zündgerät für 250W-Metalldampflampen. Genauere Spezifikation des benötigten Bauteils ist unnötig. Prüfe mit diesem Gerät, ob die Lampe damit außerhalb des Beamers funktioniert. Wenn ja, baue dieses Gerät in den Beamer ein. Besorge außerdem ein Digital-Multimeter. Hinweis zum Einbau eines neuen Zündgeräts. Vermutlich ist das Vorschaltgerät in diesem Netzteil eine der drei Spulen, das Zündgerät
      aber der schwarze Block oben in der Ecke, aus dem das eine rote Kabel direkt zur Lampe geht. Dieser Block sieht aus wie ein Hochspannungstransformator, wie er ja zu einem Zündgerät gehört. Außerdem wird das Zündgerät ja zwischen Vorschaltgerät und Lampe angeschlossen und ist wie in meinem Fall halbrund oder rund geformt [eBay
      ArtNr 3186106706]. Dieser Block kann problemlos durch ein kompaktes handelsübliches Zündgerät ersetzt werden. Die Lampe muss also nicht extern angeschlossen  werden, sondern wird wie original betrieben. Das erspart es, die Beamerelektronik davon zu überzeugen, es sei eine Lampe angeschlossen, auch wenn sie selbst keine  erkennt, so dass das Bild angezeigt wird. Außerdem befinden sich so keine Bauteile außerhalb des Gehäuses. Es sollte auch möglich sein, das Zündgerät nicht auszutauschen sondern ein zweites an die Lampe anzuschließen, das sich innerhalb oder außerhalb des Gehäuses befindet und ggf. einen eigenen Schalter hat, um die Lampe zu zünden. Die Beschriftung des originalen Zündgerätes:
      ETF35L2AX
      692 9.12
    • Das Vorschaltgerät liefert die falsche Spannung. Metalldampflampen erwarten ihre vom Vorschaltgerät generierte Versorgungsspannung in engen Toleranzen und funktionieren sonst nicht. Dieser Fehler ist unwahrscheinlich, weil Vorschaltgeräte nur aus einer Spule bestehen und deshalb eigentlich nicht kaputt gehen können. Schwankungen der Netzspannung werden durch das Univrsalnetzteil ausgeglichen.
    • Die Lampe ist durchgebrannt [Bedienungsanleitung, S.59]. Das ist unwahrscheinlich, weil die Brenndauer dieser Lampe gering ist und sie keinerlei Beschädigungen aufweist. Man teste dies, indem man die Lampe an ein geeignetes, funktionierendes Vorschalt- und Zündgerät anschließt.
    • Der Zündfunke hat nicht genug Leistung. Das ist daran zu erkennen, dass immerhin ein Zündfunke zu beobachten ist. Das konnte bisher jedoch nicht beobachtet werden. Also scheidet diese Möglichkeit aus.
    • Beobachtung. Alle angeschlossenen Anschlüsse am internen Zündgerät stellen Versorgungsspannung zur Verfügung.
    • Vermutung: Der untere Teil des Netzteils ist nicht gesteuert und über ein einziges Kabel mit dem oberen Teil verbunden. Er hat also vermutlich nur die Aufgabe, stets eine normierte Spannung bereitzustellen, unabhängig von der Eingangsspannung (Universalnetzteil). Er hat außerdem die Aufgabe, die Temperatur zu überwachen und sich ggf. auszuschalten.
    • Vermutung: Das schwarze Kabel der stromführenden Verbindung von oberem und unterem Teil des Netzteils ist »-«. Auf dem oberen Teil bezeichnet als Pin 2. Dies ist dadurch bestätigt, dass dieser Pin (über ein paar Widerstände) mit S (Source) von Transistoren verbunden ist.
    • Vermutung: die Anschlüsse 5 und 6 des alten Zündgeräts sind die für die Versorgungsspannung (hier muss also schwarz des neuen Zündgeräts angeschlossen werden).  Denn: dieser Bereich ist in der Nähe von Q1506 mit Source eines Transistors verbunden. Außerdem zeigt die Durchlassrichtung von Dioden (D1512) weg von diesem Bereich. Außerdem sind die Leiterbahnen bei Anschlüssen 5 und 6 breiter als bei den anderen Anschlüssen, wo sie für 250 Watt wensentlich zu schmal wären. Außerdem scheiden die anderen Anschlüsse aus, weil sie nur über Kondensatoren u.ä. oder gar nicht mit dem Rest verbunden sind. Außerdem besteht vom Stromanschluss dieser Platine (Pin 2 bei P1501) eine Verbindung zu diesem Bereich: D1505, JB, dann (R1511, R1512, R1521). Diese Widerstände haben nur um 0,2 Ohm, hindern den Stromfluss also nicht.

Reparatur eines Beamers mit schwächelndem Zündgerät

Hier wird nun konkret und knapp die (schließlich erfolgreiche) Reparatur meines eigenen Beamers betrachtet.Die Fehlerbeschreibung (s.o.) zeigt, dass das Zündgerät immerhin Zündversuche unternimmt. Das zeigt auch, dass das interne elektronische Vorschaltgerät funktioniert. Denn das Zündgerät spricht nur an, wenn das Vorschaltgerät Spannung und Strom liefert – es verwendet ja Spannung und Strom des Vorschaltgeräts, um die eigene Zündspannung hinzuzufügen.

Ein Defekt des Leuchtmittels konnte ausgeschlossen werden: über eBay erwarb ich für 3 EUR ein magnetisches Vorschaltgerät und Zündgerät für NQI-Metalldampflampen 250 W,  passend zur Wattzahl des Leuchtmittels im Beamer. Damit schloss ich die Lampe des Beamers außerhalb des Beamers direkt an 240V an, und die Lampe zündete und funktionierte  einwandfrei.

Somit bleibt nur die Möglichkeit, dass das interne Zündgerät zwar Zündspannung erzeugt, aber nicht mehr genügend um die Lampe tatsächlich zu zünden. Wie ist so etwas zu reparieren? Realisiert wurde die letzte hier aufgezählte Alternative:

  • Zündgerät austauschen. Das interne Zündgerät gegen ein identisches Bauteil auszutauschen ist zwar eine saubere, aber schlecht mögliche Variante. Es sei denn, man hat einen zweiten identischen Beamer oder zumindest ein identisches Beamernetzteil, wird man dieses Bauteil kaum bekommen können.
  • Externe Lampenversorgung. Wie oben beschrieben, kann die Lampe des Beamers problemlos mit einem handelsüblichen Vorschaltgerät und Zündgerät für  Metalldampflampen betrieben werden. Schließt man die im Beamer montierte Lampe an solch eine externe Versorgung an, muss der Beamerelektronik (dem Teil außerhalb des Netzteils) simuliert werden, dass die interne Lampe funktioniert. Dafür relevant sind nur die Kabel, die das Netzteil (inkl. elektronischem Vorschaltgerät und Zündgerät) mit dem Rest des Beamers verbinden. Beim Plus PJ-020 ist das ein vieradriges Kabel mit dünnen Adern, d.h. es besteht aus Datenleitungen. Die vier Leitungen könnten von der Beamerelektronik u.a. dazu verwendet werden, je eine der vier LEDs auf der Gehäuseoberseite anzusteuern. Diese Reparaturalternative wurde nicht weiter versucht.
  • Überlistung des internen Zündgerätes. Vermutlich kann eine Überbrückung von Anschlüssen an dem internen Zündgerät dafür sorgen, dass es stets meint, die Lampe
    brenne. Nachdem die Lampe dann extern gezündet wurde (s.o), ist diese Auffassung auch richtig und der Beamer funktioniert. Da das interne Zündgerät meint, die Lampe brenne, wird es selbst keinen einzigen Zündversuch machen, die Stromversorgung der Lampe wird also auch nie durch das elektronische Vorschaltgerät abgebrochen werden. Jedoch ist die Bedeutung der Anschlüsse des internen Zündgerätes auf der Platine unbekannt, so dass diese Alternative nicht weiter verfolgt wurde.
  • Zündung mit externem Zündgerät, das danach abgeschaltet wird. Diese Alternative enstpricht der Alternative »Zündung mit externem Zündgerät und Übergabe an das interne Zündgerät«, jedoch wird kein Umschalter benötigt. Stattdessen wird das externe Zündgerät zusammen mit einem sehr kleinen eigenen Vorschaltgerät (10-50W) an eine zweite Steckdose angeschlossen und davon getrennt, sobald die Lampe brennt. Die Lampe wird während des Zündvorgangs etwas »überlastet«, da sie durch das zweite parallel
    geschaltete Vorschaltgerät ja zusätzliche Leistung erhalten kann. Das ist jedoch ungefährlich, da Metalldampf-Lampen nicht durchbrennen können. Sie können nur zu heiß  werden (nicht jedoch in diesen wenigen Sekunden) und würden dann explodieren. Diese Alternative wurde noch nicht realisiert.
  • Zündung mit externem Zündgerät und Übergabe an das interne Zündgerät. Auch wenn kein Zündgerät zur Verfügung steht, das identisch zum defekten ist, kann doch die Lampe mit einem extern angeschlossenen Zündgerät gezündet werden. In einem Versuch wurde deshalb der Hochspannungsausgang des internen Zündgeräts ganz abgeklemmt, es war nun ohne Funktion. Während eines Zündvorgangs wurde gemessen, welcher der Anschlüsse des internen Zündgerätes auf der Platine die Versorgungsspannung Vcc (Voltage constant current) darstellt. Dort wurde Vcc des neuen Zündgerätes (hier: schwarz) angeschlossen. Der Hochspannungsausgang (hier: braun) des neuen Zündgerätes wurde mit der Stromzuführung der Lampe, der Nichtleiter (hier: blau) des neuen Zündgerätes mit dem Nichtleiter der Lampe verbunden.
    • Dieser Versuch führte zur Zündung der Lampe, zeigte jedoch ein anderes Problem: das interne Zündgerät beim Plus PJ-020 hat auch die Aufgabe, zu erkennen, ob die Lampe gezündet wurde. Da es hier abgeklemmt wurde, erhielt das Beamernetzteil nie die Meldung »Lampe brennt« und das elektronische Vorschaltgerät schaltete die Stromzufuhr nach den drei üblichen vergeblichen Zündversuchen des internen Zündgerätes wieder ab, die Lampe ging wieder aus. Tatsächlich gibt es Zündgeräte, die erkennen können, ob die Lampe brennt [bajajelectricals.com], üblicherweise jeodch nur um den Zündvorgang selbst abzuschalten und nicht um einem Vorschaltgerät dies mitzuteilen.
    • Die funktionierende Reparaturalternative ist nun, die Lampe mit einem externen Zündgerät zu zünden und dann manuell auf das interne Zündgerät umzuschalten, damit dieses noch rechtzeitig erkennen kann, dass die Lampe brennt und dies dem elektronischen Vorschaltgerät mitteilt. Brennt die Lampe erstmal, wird ja keine externe Einrichtung benötigt, damit der Beamer weiter funktioniert! Es reicht jedoch nicht, das interne Zündgerät nur (parallel) hinzuzuschalten, sobald die Lampe brennt. Denn die dabei auftretende Spannungsverteilung bewirkt, dass das interne Zündgerät die Lampe nicht als brennend erkennt (normal erkennbar an »Widerstand 0«); es versucht weiter, die Lampe selbst zu zünden, obwohl sie schon brennt, und nach spätestens 50s wird die Stromzufuhr durch das elektronische Vorschaltgerät unterbrochen. Außerdem scheint solch ein 50s lange Startvorgang der Lampe zu schaden, einige Sekunden paralleler Betrieb von Zündgeräten ist jedoch unproblematisch.
    • Ausführung dieser Reparatur. Die Lampe wird an ein externes Zündgerät angeschlossen. Dazu werden Vcc des internen Zündgerätes (Pins 5 und 6 auf dessen Platinenanschluss) und der Rückleiter der Lampen-Steckverbindung verwendet. Die brennende Lampe muss nun dem internen Zündgerät übergeben werden, ohne dass sie dabei einen Moment lang ohne Strom ist (denn dann wäre sie ja wieder aus). Man benötigt also einen Schalter, der einige kV schalten kann und die zweite Leitung zuschaltet bevor die erste weggeschaltet wird. Einen Bruchteil einer Sekunde diese parallelen Leitungen zu haben schadet der Lampe nicht. Ich habe für solch einen Schalter den Haupt-Drehschalter eines alten Super8-Filmprojektors verwendet.

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